Kundalini Yoga

Es gibt grundsätzlich verschiedene Richtungen im Bereich, der sich Kundalini-Yoga nennt. Die Richtung, die ich unterrichte gründet sich auf Yogi Bhajan, der in den 1960ern in den Westen kam und diese Art des Yoga dort für uns Westler in einer schnelllebigen Zeit verbreitete. Es ist ein in sich abgeschlossenes, komplexes Hatha-Yoga-System, das gleichermaßen Bewegungsabläufe, Asanas, intensive Atemübungen, Meditationen, Gesang (Mantra, Kirtan), Visualisierungen und Übungen zur Umstimmung schädlicher Mentalkräfte umfasst. 

Anders als bei den meisten anderen Yogastilen gibt es hier festgelegte Übungsabläufe (die sich Kriya nennen) mit bestimmten Zeit- oder Wiederholungsangaben, die auf einen bestimmten Effekt hin arbeiten. So gibt Kriyas z.B. für das Nervensystem, für die Nieren, für die Balance des Hormonhaushalts, um das Bewusstsein zu erweitern, den Nabelpunkt zu stärken, die absteigen und aufsteigenden Energien im Körper auszugleichen, um stressresistenter, toleranter und mutiger zu werden. 

Einige Übungen des Kundalini-Yoga sind fordernd und anstrengend und manchmal sehr lang (mehrere Minuten). Während des langen, anstrengenden Übens begegnet man seinen Widerständen, Aggressionen, seiner Wut, seinen Ohnmachtsgefühlen und noch diversen anderen negativen Emotionen. Durch das Weitermachen in einer inneren Verfassung größtmöglicher Gelassenheit beginnen diese Emotionen sich zu wandeln, sodass aus Widerstand Hingabe wird, aus Wut Friedfertigkeit und aus Ohnmacht Kraft. Daraus folgt das auf Erfahrung gegründete Wissen, dass jede negative Emotion in eine positive gewandelt werden kann.

Durch das lange Üben erfährt man die Kraft, die tatsächlich in einem steckt. Und mit der Zeit merkt man wie die feinstoffliche Energie oft in körperlich anstrengenden Übungen die Führung übernimmt und man plötzlich auch nach 10 Minuten die Arme noch mit Leichtigkeit oben halten kann bzw die Bewegungen einfach von selbst laufen und sich Leichtigkeit und Beschwingtheit ausbreiten.

Der Yoga ist mehr als je zuvor ein Schatz für uns, wenn man den Zustand betrachtet, in dem die Welt sich momentan befindet. Wir leben im Wassermannzeitalter und brauchen ein Werkzeug, eine Wurzel, eine Grundlage, die es uns ermöglicht, vom Herzen her zu leben. Im Yoga geht es darum, zu seinem ursprünglichen Selbst zurückzukehren, das vom Herzen her in Freundlichkeit und Mitgefühl lebt. 

Sonstige positive Effekte, die sich im Laufe der Zeit häufig einstellen:

  • Schärfere Wahrnehmung und verbessertes Konzentrations- und Auffassungsvermögen

  • Höhere Sensibilität für das eigene Wohlbefinden und ein besseres Körpergefühl, was ein realistischeres

  • Einschätzen der eigenen Kapazität erfordert und ein frühzeitiges Gegensteuern bei drohender Überlastung.

  • Aktivierung und Stärkung aller Körpersysteme (Herz-, Kreislauf-, Nerven-, Immun-, Lymph- und Drüsensystem)Stärke im Sinne von Muskelaufbau, Durchhaltevermögen, Flexibilität und Willenskraft

  • Emotionale Ausgeglichenheit und gelassener Umgang mit den alltäglichen Herausforderungen

  • Dynamische Bewegungen trainieren die Ausdauer.

  • Statische Posen, die zum Teil mehrere Minuten gehalten werden, stärken die Muskulatur, insbesondere die Tiefenmuskulatur.

  • Einige Asanas fördern gezielt die Durchblutung bestimmter Organe wie Nieren, Leber und Lymphdrüsen.

  • Dehnübungen fördern die Mobilität und lockern fasziales Gewebe.